Vorwort 1999:

 

Daß die Mathematik in unserem Leben eine große Rolle spielt, wird von den meisten Menschen nicht wahrgenommen, teilweise sogar geleugnet. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall: man denke nur an den Verbraucherpreisindex, die Spareinlagen, Versicherungsprämien oder den in der heutigen Zeit unerläßlichen Computer.

Manche Schüler interessieren sich für Mathematik, andere nicht. Ob es nur an der Begabung alleine liegt, sei dahingestellt. Lehrerinnen und Lehrer - im schulischen und universitären Bereich - sollten dafür sorgen, daß Mathematik - oft als trocken, spröde und für die Praxis unbrauchbar erachtet - spannend und lustig sein kann. Der Mathematikwettbewerb "Jagd auf Zahlen und Figuren", der heuer zum vierten Mal an der Technischen Universität Wien stattfindet, hat bisher gezeigt, daß es viele Schülerinnen und Schüler gibt, die an der Mathematik Gefallen finden und beim Finden von Lösungen begeisterte Tüftler und äußerst kreativ sind.

Wenn es gelingt, die Mathematik und ihre Logik als die Spielregeln der Wissenschaft aber auch des täglichen Lebens klarzustellen, dann wird die Jugend begeistert auf den Mathematik-Zug aufspringen.


Magnifizenz Univ.-Prof. DI Dr. Peter Skalicky
Rektor der TU Wien


Ich freue mich, daß die Ausstellung Jagd auf Zahlen und Figuren nun schon zum vierten Mal stattfindet. Diese Ausstellung führt den Besucherinnen und Besuchern und besonders der Jugend eindrucksvoll vor Augen, wie interessant und spannend die Beschäftigung mit mathematischen Aufgaben sein kann und welche Bedeutung die Mathematik für unser Alltagsleben hat. Sie beweist, dass die Mathematik keine schwer zugängliche und trockene Disziplin ist, sondern oft auch Krativität und praktisches Denken und neue Problemlösungsansätze erfordert.

Das große Publikumsinteresse zeigt, daß es mit dieser Initative gelungen ist, immer mehr Menschen für eine unterhaltsame Beschäftigung mit der Mathematik zu motivieren. Dieser Erfolg hat es auch ermöglicht, die Ausstellung in vier Bundesländern zu zeigen und einem großen Publikum zu erschließen.

Ich danke allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben für ihr großes Engagement und wünsche allen Besucherinnen und Besuchern viel Freude bei der Jagd auf Zahlen und Figuren.


Elisabeth Gehrer
Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten


Mathematik und der Mathematikunterricht haben in den letzten Jahren eine hohe mediale Aufmerksamkeit erfahren. Nicht nur die TIMSS-Studie, die größte je durchgeführte wissenschaftlichte Vergleichsstudie über Schülerleistungen hat die Mathematik in die Schlagzeilen gebracht. Mathematische Techniken sind weit in Gebiete außerhalb der Mathematik vorgedrungen, und finden ihren Niederschlag auf den Wirtschaftsseiten.

Themen der Mathematik, Denksportaufgaben und Probleme finden, wenn sie ausgezeichnet aufbereitet sind, viel Interesse bei Jungendlichen und Erwachsenen. Das Buch von Simon Singh 'Fermats letzter Satz' (Lösung des Fermat'schen Problems von Andrew Wiles(1993)), das wochenlang die Bestsellerlisten anführte, ist ein gutes Beispiel. Ein weiteres Beispiel für dieses Interesse ist die Ausstellung 'Jagd auf Zahlen', die seit 1996 von Herrn Dr. Mischak organisiert wird.

Mit der Jagd auf Zahlen liegt ein in seiner Art einzigartiges Projekt zur Förderung der Mathematik vor. Dieses Projekt ist aber keine 'Konkurrenz' zur Schule oder zur Tätigkeit der Lehrerinnen und Lehrer. Die Jagd auf Zahlen ist vielmehr Erweiterung und Ergänzung zum schulischen Alltag und kann - z.B. durch einen gemeinsamen Besuch - hervorragend genützt werden, den 'schulischen Alltag' zu erweitern und Herausforderungen einzubringen, die die Schule, die an unterrichtliche Rahmenbedingungen gebunden ist, nicht anbieten kann.

Vom Wien ausgehend wird das Projekt in diesem Jahr in Graz, Linz und Salzburg durchgeführt. Wieder ist es Herrn Dr. Mischak gelungen, Sponsoren und Unterstützer zu finden, und auch heuer wird die Arbeit des Vorjahres übertroffen.

Ich danke Hr. Dr. Mischak für seinen Beitrag zur Verbreiterung des Interesses für die Mathematik. Ich danke seinen Mitarbeitern, vor allem Univ.Prof. Dr. Gerd Baron, daß auch heuer wieder ein Programm geboten wird, daß hunderte Lehrer und tausende Schüler begeistern wird.

In den Lehrbüchern wird der 'Stoff' vermittelt - aber nicht immer, diesen zu empfinden. Nur selten gelingt es, Schüler in echte Begeisterung zu versetzen. Jagd auf Zahlen läßt Schüler diese Begeisterung erleben, weil sie am Entdeckungsprozeß beteiligt werden und ihn so erleben wie die großen Protagonisten. Dafür danke ich besonders.


Dr. Kurt Scholz
Amtsführender Präsident des Stadtschulrates für Wien